Nazi Punks Fuck Off

„Unpolitisch sein heißt: Politisch sein, ohne es zu merken.“
– 
Rosa Luxemburg

„Nazi Punks Fuck Off“ ist ein Lied der amerikanischen Punkrock-Band Dead Kennedys. Es wurde im November 1981 durch Alternative Tentacles als 7-Inch-Single mit „Moral Majority“ als B-Seite veröffentlicht. Beide sind von der In God We Trust, Inc. EP, obwohl die EP-Version eine andere Aufnahme ist als die Single-Version. Die Single enthielt eine kostenlose Armbinde mit einem durchgestrichenen Hakenkreuz. Das Design wurde später als Symbol für die antirassistische Punkbewegung Anti-Racist Action übernommen.

Der Song ist eine unverblümte Anklage gegen den Aufstieg rechtsextremer Punk-Subkulturen wie Nazi-Punk oder die White-Power-Skinhead-Bewegung, die in den späten 1970er Jahren mit Ausschreitungen bei Punk-Konzerten begonnen hatte. Die Aneignung faschistischer Ikonografie war im Punk schon seit einiger Zeit üblich, oft auf ironische Weise, aber die Ironie war nicht immer so deutlich, dass sie die organisierten Rechtsextremen zu Punkkonzerten lockte. Jello Biafra verurteilt in seinem Text die Machtkämpfe unter den Punks, weil sie die Aussicht auf Rebellion schwächen, und hält den rechtsextremen Agitatoren vor, dass sie „in einem echten Vierten Reich die Ersten wären, die gehen“.

Zu Beginn der In God We Trust, Inc.-Version von „Nazi Punks Fuck Off“ erwähnt Leadsänger Jello Biafra den englischen Produzenten Martin Hannett, der mit Joy Division und den Buzzcocks zusammengearbeitet hatte, und beschuldigt ihn augenzwinkernd, die Aufnahme „überproduziert“ zu haben. Tatsächlich hat Hannett nicht mit den Dead Kennedys gearbeitet.

Hintergründe

Insbesondere der frühe Hardcore-Punk Ende der 1970er, Anfang der 1980er Jahre war bekannt für rechtsideologische Strömungen. Liedtexte wie Guilty of Being White von Minor Threat oder Texte von Agnostic Front oder den Cro-Mags wurden als rassistisch und ausländerfeindlich interpretiert, und spätestens seit der Frühphase des amerikanischen Hardcores Anfang der 1980er Jahre bestand eine Untergrund-Szene rassistischer und ausländerfeindlicher Punkbands. Jello Biafra hatte das Lied 1981 ursprünglich als Statement gegen Gewalt bei Punkkonzerten geschrieben, die sich in einem gewalttätigen Tanzstil und in Schlägereien am Rande von Konzerten ausdrückte. Diese Punkfans verhielten sich nach Ansicht Biafras „wie ein Haufen Nazis“. Sowohl die Bezeichnung Nazi Punk als auch der Titel des Liedes fanden rasche Verbreitung in der linken Punk-Szene und das Lied entwickelte sich zu einer Hymne gegen neonazistische Strömungen im Hardcore Punk.

Text

Punk ain’t no religious cult
Punk means thinking for yourself
You ain’t hardcore ‚cause you spike your hair
When a jock still lives inside your head

Nazi punks
Nazi punks
Nazi punks
Fuck Off!

Nazi punks
Nazi punks
Nazi punks
Fuck Off!

If you’ve come to fight, get outta here
You ain’t no better than the bouncers
We ain’t trying to be police
When you ape the cops it ain’t anarchy

Nazi punks
Nazi punks
Nazi punks
Fuck Off!

Ten guys jump one, what a man
You fight each other, the police state wins
Stab your backs when you trash our halls
Trash a bank if you’ve got real balls

You still think swastikas look cool
The real Nazis run your schools
They’re coaches, businessmen and cops
In a real fourth Reich you’ll be the first to go

Nazi punks
Nazi punks
Nazi punks
Fuck Off
!

You’ll be the first to go
You’ll be the first to go
You’ll be the first to go
Unless you think

Songwriter: Jello Biafra

Songtext von Nazi Punks Fuck Off © Kobalt Music Publishing Ltd., Universal Music Publishing Group


Lets fight white pride!